Schaufensterkrankheit (PAVK)

Ist eine Schlagader stark verengt oder ganz verschlossen, gelangen Blut und mit ihm der Sauerstoff nicht mehr in genügender Menge an den Bestimmungsort (Organe oder Muskeln). Treten arterielle Verengungen (oder Verschlüsse) an den Beinen auf, nennt man dies „periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK)“. Zunächst merkt man meist noch nichts von seiner Krankheit. Erst im Verlauf kommt es beim Gehen zu Schmerzen im Bein, vor allem bei Belastung (z. B. beim Bergaufgehen). Da die Blutzufuhr das gesteigerte Sauerstoffbedürfnis der arbeitenden Muskulatur nicht mehr ausreichend deckt, müssen Patienten nach einer bestimmten Gehstrecke immer wieder (zur Erholung) stehen bleiben. Daher auch der Name «Schaufensterkrankheit», da ein Stehenbleiben (vor dem Schaufenster) Linderung bringt. Im medizinischen Jargon wird dieses Symptom als «Claudicatio intermittens» bezeichnet.

In den fortgeschrittenen Stadien tritt der Schmerz bereits bei kleinsten Belastungen oder gar in Ruhe auf. Es kommt zu nächtlichen Ruheschmerzen im Fuss, die den Patienten zum Aufstehen zwingen, da das Bein in aufrechter Position besser durchblutet wird. Ohne eine zeitnahe Behandlung besteht nun die Gefahr, dass das schlecht durchblutete Gewebe abstirbt und sich eine Wunde entwickelt, die von alleine nicht mehr abheilen kann.

Um Komplikationen zu vermeiden, ist eine frühzeitige Untersuchung durch einen Gefäss-Spezialisten und wenn immer möglich die Wiederherstellung der Durchblutung durch eine Operation oder durch einen Kathetereingriff an erster Stelle!

 

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Abklärung

Als Fachärzte für Gefässmedizin (Angiologie) sind wir darauf spezialisiert, Erkrankungen der Arterien zu erkennen, gründlich und sorgfältig abzuklären und Sie bezüglich den möglichen Therapien individuell zu beraten.

Nach einem persönlichen, ausführlichen Gespräch machen wir uns einen Überblick über Ihre Beschwerden bzw. Ihren Leidensdruck und Einschränkungen im täglichen Leben. Zur Abschätzung Ihres individuellen Risikos interessiert uns, ob Sie an erhöhtem Blutdruck, Zuckerkrankheit und erhöhten Blutfettwertenleiden und ob Sie rauchen.

Danach werden wir eine Blutdruckmessung an Armen und Beinen (ABI-Messung) durchführen. Anschliessend erfolgt eine sorgfältige und schmerzfreie Ultraschalluntersuchung der möglicherweise betroffenen Gefässe. Dies ist für den Körper absolut unbedenklich und erfolgt ohne den Gebrauch von Röntgenstrahlen.

Es ist uns ein Anliegen, die erhobenen Befunde mit Ihnen zu besprechen und das weitere Vorgehen gemeinsam festzulegen. Neben einer Änderung Ihrer Lebensgewohnheiten mit mehr Bewegung und einem Gehtraining kann es manchmal nötig sein, das verengte oder verschlossene Blutgefäss mittels Katheter wieder aufzudehnen („ballönle“).

Wir nehmen uns gerne Zeit, auf all Ihre Fragen einzugehen.

Behandlung

Als Fachärzte für Gefässmedizin sind wir bemüht, Sie von Ihren Beschwerden zu befreien und suchen mit Ihnen zusammen Wege, um ein Fortschreiten der Gefässerkrankung zu verhindern. Zentraler Punkt für die erfolgreiche Behandlung sind das Verständnis über Ihr Krankheitsbild und Ihre aktive Mitarbeit.

Das Behandlungskonzept bei verengten (verkalkten) Arterien umfasst verschiedene Massnahmen:

  • Konservative Behandlungsmöglichkeiten: Ausschaltung und Behandlung aller Risikofaktoren (vor allem Rauchstopp, optimale Einstellung des Blutzuckers, Cholesterin- und Blutdrucksenkung), Gehtraining, möglicherweise Veränderung der Lebensgewohnheiten sowie eine medikamentöse Therapie.
  • In den meisten Fällen kann eine Verbesserung der Durchblutung durch die Wiedereröffnung der verengten oder verschlossenen Gefässe erzielt werden (meist mit Hilfe eines minimal-invasiven Ballonkatheter-Eingriffs in örtlicher Betäubung).
  • Sollte es trotz dieser Massnahmen nicht möglich sein, wieder eine ausreichende Durchblutung herzustellen, bestehen meist chirurgische Therapiemöglichkeiten (Entfernung eines Blutgerinnsels, Ausschältechniken, Anlage eines Bypasses). Wir sind eng mit fachlich sehr guten Partnern der Gefässchirurgie vernetzt, mit denen wir seit Jahren sehr erfolgreich Hand-in-Hand zusammenarbeiten.

 

 

Gefässpraxis Bern | Bubenbergplatz 11 | 3011 Bern | Tel.  031 312 11 11 | Fax 031 312 11 30 | gefaesspraxis-bern@hin.ch

 

 

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